stock.adobe.com - atelier 211

News vom 11.03.20252026 droht die große Azubi-Losigkeit

WIE SICH DAS HANDWERK DARAUF VORBEREITEN KANN.

Die rund 2.300 Ausbildungsbetriebe im Kammerbezirk Aachen sichern die Zukunft des Handwerks in der Region, indem sie auch für andere Betriebe die Fachkräfte von morgen ausbilden. Doch 2026 steht der Ausbildungsmarkt vor einem kurzfristigen, aber deutlichen Einbruch. Denn Nordrhein-Westfalen kehrt als eines der letzten Bundesländer zum Abitur nach 13 Jahren (G9) zurück. Dadurch wird es im kommenden Jahr (fast) keinen Abiturjahrgang zwischen Bielefeld und Aachen geben.

Für die Hochschulen des Landes ist das ein gewaltiges Problem, doch auch das Handwerk steht vor einer Herausforderung. Schließlich haben rund neun Prozent der Auszubildenden im Handwerk Abitur. Der ohnehin schon schwierige Wettbewerb um Nachwuchskräfte wird dadurch weiter verschärft. Betriebe sollten diese Azubi-Lücke bei ihren Planungen für das Ausbildungsjahr 2025/26 im Blick behalten und gegebenenfalls frühzeitig zusätzliche Nachwuchskräfte ausbilden. Wie reagieren die Betriebe im Kammerbezirk auf diese Situation? Wir haben uns umgehört.

Die Handwerkskammer Aachen unterstützt ihre Mitgliedsbetriebe aktiv dabei, offene Ausbildungsstellen zu besetzen. Auf unserer Webseite können Unternehmen kostenfrei Lehrstellen ausschreiben. Weitere Informationen unter hwk-aachen.de/lehrstellenboerse-betriebe

 

Foto: privat

STEFAN KREUERGESCHÄFTSFÜHRER GEBR. REUBER TIEF- UND STRASSENBAU

»Wir als mittelständisches Unternehmen im Straßen- und Tiefbau können uns gut vorstellen, im Ausbildungsjahr 2025 zusätzliche Azubis bei entsprechender Eignung, Engagement und vor allem Interesse einzustellen. Gerade in unserem Handwerk bestehen aufgrund des demographischen Wandels beste Übernahmechancen und eine sichere berufliche Zukunft. Mittlerweile dürfte jedem bekannt sein, dass die Aufgaben zur Erneuerung und Instandhaltung der Infrastruktur nur von gut ausgebildeten Fachkräften zu bewältigen ist.«
 

 


 

Foto: privat

JOSEF MÜLLERGESCHÄFTSFÜHRER STAHLBAU MÜLLER & SOHN

»Im Jahr 2025 werden wir, aufgrund der Umstellung von G8 auf G9 und der damit verbundenen Abiturlücke in 2026, nicht mehr Auszubildende als in den vergangenen Jahren einstellen, da wir bei unserer Ausbildung viel Wert auf Qualität und nicht auf Quantität legen. Bei uns wird jeder und jede Auszubildende entsprechend seiner / ihrer individuellen Fähigkeiten gefördert.«
 

 

Martin Braun, Foto: Privat

OLAF KORRINHABER TISCHLEREI KORR

»Wir stellen jedes Jahr ein bis zwei junge Menschen als Auszubildende im Tischlerhandwerk ein. Dieses Jahr werden es zwei junge Menschen sein. Dies allerdings nicht vor dem Hintergrund einer Abiturlücke in 2026, sondern schlicht weil wir hochkarätige Bewerbungen haben/hatten und von daher beiden eine Chance geben möchten. Da wir regelmäßig Bewerber sowohl ohne Abitur als auch in Form von Studienabbrechern haben, sehe ich für unser Unternehmen für 2026 kein nennenswertes Risiko, dass wir leer ausgehen werden.«