Handwerkskammer Aachen - Jahresbericht 2022 Interessenvertretung
Die Handwerkskammer Aachen vertritt als regionale Dachorganisation die Interessen ihrer Mitgliedsbetriebe auf allen Ebenen des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Lebens. Repräsentiert wird sie durch den Kammerpräsidenten und den Hauptgeschäftsführer.
Geschäftsführung wechselt
Kammer-HGF Deckers in den Ruhestand verabschiedet
Vollversammlung für Überbrückungshilfen und Härtefallfonds
Beim Sachverständigentag geht es um die Kommunikation mit Richtern
Geschäftsführung wechselt
Auf der Ebene der Geschäftsführung der Handwerkskammer Aachen ergeben sich 2022 mehrere Veränderungen.
Ende Oktober tritt Hauptgeschäftsführer Peter Deckers (64) nach zehnjähriger Tätigkeit in den Ruhestand ein. Bereits Ende März verlässt die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Nicole Tomys (55) nach mehr als 20-jähriger Tätigkeit die Handwerkskammer.
Neuer Hauptgeschäftsführer wird der bisherige für den Bereich Recht, Prüfungen und Berufsbildung zuständige Geschäftsführer Georg Stoffels. Wilhelm Grafen, Geschäftsführer für den Bereich der Bildungszentren, rückt in die Funktion des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers nach. Beide Herren sind langjährig in der Handwerkskammer tätig: Georg Stoffels seit 22 und Wilhelm Grafen seit 21 Jahren.
Anstelle einer bisher vierköpfigen Geschäftsführung wird die Kammer künftig von zwei Geschäftsführern geleitet. Für die Wahl von Geschäftsführern ist die Vollversammlung als das oberste Gremium der Handwerkskammer zuständig.
Kammer-HGF Deckers in den Ruhestand verabschiedet
Nach über zehnjähriger Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Aachen (HWK) wird Peter Deckers am 30. Oktober feierlich in den Ruhestand verabschiedet.
„Seine Amtszeit war geprägt von einer sehr guten konjunkturellen Entwicklung des Handwerks und dem gleichzeitig immer größer werdenden Fachkräftemangel“, betont HWK-Präsident Marco Herwartz vor 100 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden. Um die Ausbildung der Gesellen und Meister von morgen trotz rückläufiger Azubizahlen auf höchstem Niveau sicherzustellen, habe Deckers mit viel Umsicht und schlussendlich Erfolg umfassende Strukturreformen in der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung im Kammerbezirk initiiert.
Damit künftig wieder mehr Jugendliche für einen Handwerksberuf gewonnen werden können, wurden in der Amtszeit von Peter Deckers zahlreiche Berufsbildungsaktionen wie die Ferienspiele, der Tag des Handwerks oder der Girls‘ und Boys‘ Day ausgebaut. „Darüber hinaus hat er sich für einen kontinuierlichen Werkunterricht in den Schulen ausgesprochen, um das Handwerk jungen Menschen näherzubringen. Wohlwissend, dass die akademische Bildung in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert genießt und immer noch von der Mehrzahl der jungen Leute und ihrer Eltern angestrebt wird“, so Herwartz.
Vollversammlung für Überbrückungshilfen und Härtefallfonds
„In vielen energieintensiven Betrieben brennt die Hütte in Anbetracht der extrem steigenden Gas- und Energiepreise.“ Das betont Marco Herwartz, Präsident der Handwerkskammer Aachen (HWK), auf der Vollversammlung der Kammer in Euskirchen.
Viele Unternehmen, so Herwartz, hätten zuletzt Briefe von ihren Versorgern mit Preissteigerungen von bis zu 300 Prozent erhalten. Er appelliert in diesem Zusammenhang an die Bundesregierung, den am 16. November bekannt gewordenen Gesetzesentwurf des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zur Gas- und Strompreisbremse schnellstmöglich im Kabinett zu beraten und anschließend ins parlamentarische Verfahren zu geben.
„Bisher geht das alles zu langsam! Jetzt müssen schnell verbindliche Entscheidungen getroffen werden, damit sowohl die Handwerksbetriebe als auch die Bürger Planungssicherheit bekommen, wie sie durch die anstehenden Wintermonate kommen“, so Herwartz weiter. Die Konsequenzen für die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft wären fatal, wenn Unternehmen im großen Stil in die Insolvenz gingen. „Dann ist es mit dem Wohlstand und dem gesellschaftlichen Zusammenhalt schnell vorbei“, befürchtet der HWK-Präsident.
Beim Sachverständigentag geht es um die Kommunikation mit Richtern
Der Sachverständigentag 2022 steht unter dem Motto: „Sich besser verstehen. Gutachterliche Tätigkeit trifft auf richterliches Denken.“
In einem sehr kurzweiligen und praxisgerechten Vortrag im Dialogformat stellen Dr. Tobias Friedhoff, Richter am Landgericht Frankfurt am Mainz (zurzeit abgeordnet an den VII. Zivilsenat des Bundesgerichtshofes) und Walter Heinrichs, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Metallbauerhandwerk, häufige Probleme, Fallstricke und praktische Hilfe im Hinblick auf die Kommunikation zwischen Gericht und Sachverständigen bei der Erstattung von Gutachten vor. Ganz besonders wichtig sei die kontinuierliche Kommunikation, um die beiden sprachlichen und gedanklichen Welten der Juristen und der Sachverständigen konstruktiv und gewinnbringend zusammenzubringen.
Dr. Friedhoff erläutert den Ablauf eines Zivilprozesses und die Rolle des Gerichtes sowie der vom Gericht beauftragten Sachverständigen. Heinrichs berichtet aus der Praxis und gibt zahlreiche Tipps, unter anderem zu den Themen: Vorschuss für den Sachverständigen, Organisation des Ortstermins und Rechnungsstellung gegenüber dem Gericht.