News vom 27.04.2023Mädchen oder Junge? Handwerk ist für jeden was!
Aachen. „Tolle Erfahrung!“ „Hätte ich nicht gedacht.“ „Schön, am Ende ein Ergebnis in den Händen zu halten.“ Hellauf begeistert waren die Schülerinnen und Schüler des St. Ursula Gymnasiums Aachen, als sie beim „Girls‘ und Boys‘ Day“ in zwei Bildungszentren der Handwerkskammer (HWK) Aachen Handwerk mit allen Sinnen erleben konnten. Wieder einmal ist es den Mitarbeitenden der Kammer gelungen, junge Menschen für das Handwerk zu begeistern.
Im Bildungszentrum BGE lernten die Schülerinnen der 5. und 6. Klasse die Berufsfelder rund um Holz sowie Sanitär-Heizung-Klima (SHK) kennen und erprobten dabei ihr Geschick. Die Mädchen sägten, feilten und formten, fertigten aus Holz das Spiel „Drei gewinnt“ und steckten im SHK-Bereich Kupferrohr-Stücke zusammen, sodass Figuren entstanden. Am Ende des Tages sahen die Männchen gut aus und konnten im wahrsten Sinne des Wortes gut herhalten, nämlich als Halter für ein Tablet beispielsweise. „Das macht echt viel Spaß. Am Anfang habe ich gedacht, dass das nichts für mich ist“, sagte Luisa.
Die Jungen durften im Bildungszentrum für Friseure und Kosmetiker einen Tag lang mitarbeiten. Sie probierten sich an Übungsköpfen, drehten Locken mit verschiedenen Wickeltechniken, steckten Frisuren, stylten Männerköpfe und lackierten Nägel. „Ich finde es interessant, den Beruf des Friseurs einmal kennenzulernen. Natürlich auch, weil ich lange Haare habe“, sagte Julian.
Die Mädchen und Jungen wurden an diesem Tag begleitet von ihren Lehrern Karin Biemans und Nikolas Wyrsch sowie Ausbildern der Handwerkskammer und auch Berufsberatern von der Agentur für Arbeit. „Wir sind dem Impuls des St. Ursula Gymnasiums gerne nachgekommen, als Klasse bei unserem Girls‘ und Boys‘ Day teilzunehmen“, sagte Wilhelm Grafen. Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der HWK Aachen freute sich über die „große Offenheit der Gymnasien in der Region, die in den letzten 15 Jahren deutlich zugenommen hat. Das ist fürs Handwerk toll. Die Schülerinnen und Schüler erleben hier was, was sie so in der Schule nicht kennen. Und wir haben die Möglichkeit, über Freude und Begeisterung etwas auszulösen. Denn wenn etwas Spaß macht, wird es auch gut, dann bringt es was, dann bewirkt es was.“
Andrea Hilger von der Agentur für Arbeit merkte ebenfalls, dass Berufsorientierungstage wie der Girls‘ und Boys‘ Day etwas bewirken. „Die langjährige Partnerschaft mit der Handwerkskammer fruchtet“, sagte die Beauftragte für Chancengleichheit. So würden mittlerweile über 30 Prozent Jungs eine Ausbildung im Friseurhandwerk beginnen. Dennoch: „In dem Thema gibt es wirklich noch viel zu tun!“
Viel erlebt haben die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Girls‘ und Boys‘ Day. Sie haben noch Zeit zur Orientierung, müssen sich noch nicht beruflich festlegen. Jurist, Tierarzt, Lehrer, Architekt standen bislang hoch im Kurs. Jetzt ist das Handwerk auch in den Köpfen.
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Bild 01 - Girls‘ und Boys‘ Day
Bild 02 - Girls‘ und Boys‘ Day
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Bild 04 - Girls‘ und Boys‘ Day