Handwerkskammer Aachen - Jahresbericht 2022 Nachwuchsförderung
Motivierte Nachwuchskräfte zu finden, ist für Handwerksbetriebe von elementarer Bedeutung. Die Ausbildungsberater und Lehrstellenwerber der Kammer helfen den Unternehmen bei der Besetzung von Ausbildungsplätzen und der Suche nach geeigneten Bewerbern.
71 Profis leisten was auf Kammerebene
Bundessieg für zwei Erste und drei Zweite!
Mädchen feilen, Jungen frisieren beim Girls‘ Day und Boys‘ Day
Ferienspiele: Wer baut die schnellste Seifenkiste?
Handwerk ist Männersache? Von wegen!
Handwerk im Hafthaus
71 Profis leisten was auf Kammerebene
Feierstimmung im Museum Zinkhütter Hof in Stolberg: Die Handwerkskammer Aachen zeichnet dort die Siegerinnen und Sieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Kammerebene aus.
„Sie haben in eindrucksvoller Weise bewiesen, dass Sie Ihr Handwerk beherrschen und dies mehr als deutlich in der Prüfung beziehungsweise bei der Extra-Herausforderung im Leistungswettbewerb unterstrichen“, sagt Marco Herwartz, Präsident der Handwerkskammer Aachen, den jungen Frauen und Männern.
2022 zeichnet die Handwerkskammer 71 Kammersieger aus, darunter 33 erste, 21 zweite und 17 dritte.
Auf Landesebene geht es weiter: Hier sind neun junge Profis aus unserer Region mit dabei. Sie können jetzt am Bundeswettbewerb teilnehmen, dessen Siegerinnen und Sieger im Dezember in Augsburg geehrt werden.
Bundessieg für zwei Erste und drei Zweite!
Zum 71. Mal sind die Bundessiegerinnen und Bundessieger in Europas größtem Berufswettbewerb, dem Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks (PLW), ausgezeichnet worden. In 130 Gewerken kämpften Absolventinnen und Absolventen der Berufsausbildungen um den Bundessieg.
Im Kammerbezirk Aachen gibt es zwei erste Bundessieger: Elektroniker, Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik, Sebastian Breuer, Düren (Ausbildungsbetrieb: TFA Gesellschaft für Kommunikations-Elektronik, Kreuzau) und Feinwerkmechaniker, Schwerpunkt Zerspanungstechnik, Jonathan Meyer, Aachen (David Nüssgens Zerspanungstechnik, Alsdorf).
Und wir freuen uns über drei zweite Bundessieger: Bäckerin Malika Boymirzoeva, Stolberg (Nobis Printen, Aachen), Beton- und Stahlbetonbauer Christian Schweitzer, Monschau (Rudi Henn Bauunternehmung, Simmerath) und Zerspanungsmechaniker, Schwerpunkt Drehmaschinensysteme, Florian Engelmann, Geilenkirchen (Staudt-Hydraulik, Geilenkirchen).
Hier gibt es die Artikel in Langfassung und
weitere Infos zum Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks
Mädchen feilen, Jungen frisieren beim Girls‘ Day und Boys‘ Day
Die Handwerkskammer Aachen nutzt den Girls‘ Day und Boys‘ Day wieder, um Mädchen und Jungen der Klassen 7 bis 9 für das Handwerk zu begeistern. Im Bildungszentrum für Friseure und Kosmetiker lernen Jungen das Berufsbild der Friseure kennen. Mädchen haben im Bildungszentrum BGE Aachen die Gelegenheit, in den Berufsfeldern Holz, Metall, Sanitär-Heizung-Klima (SHK) sowie Maler und Lackierer mitzuarbeiten.
Neben den Ausbildungsmeistern und Dozenten der Kammer sind Berufsberaterinnen der Agentur für Arbeit anwesend. Sie geben Informationen zu den einzelnen Berufsfeldern und stellen die Möglichkeiten im Handwerk dar. Außerdem sprechen sie mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über ihre Erwartungen und persönlichen Stärken innerhalb der Berufsorientierung.
Schmirgeln, schrauben, stecken, und vor allem ein scharfer Verstand sind einige der Fertigkeiten, die die Schülerinnen und Schüler in den Bildungszentren unter Beweis stellen können. Alle Teilnehmerinnen erhalten am Ende ihr Werkstück, ein Zertifikat und eine Tasche mit kleinen Geschenken.
Ferienspiele: Wer baut die schnellste Seifenkiste?
Die Ferienspiele der Handwerkskammer Aachen sind wieder ein richtiger „Renner“. Und diesmal geht es im Bildungszentrum BGE Aachen tatsächlich um schnelle Flitzer. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer bauen Seifenkisten und lernen dabei verschiedene Gewerke und Tätigkeiten kennen. Dabei können sie ihre Talente testen und sich in der Arbeit mit Werkzeug und Material ausprobieren.
Im Bildungszentrum BGZ Simmerath arbeiten Kinder und Jugendliche mit verschiedenen Materialien und erleben mit allen Sinnen, wie vielfältig Handwerk sein kann. Sie bauen Nistkästen, setzen Beton ein für einen Kerzenhalter und Fliesen, um ein Fliesenmosaik herzustellen. Bei den Straßenbauern wird gebaggert und eine Wasserrutsche gebaut. Natürlich ist auch das Bäckerhandwerk vertreten.
Und auch die Ferienspiele der Akademie für Handwerksdesign sind wieder ein großer Erfolg. Die Kinder können beim Kurs Linolschnitt und -druck ihre Lieblingsmotive auf Karten drucken, töpfer und schmieden.
Handwerk ist Männersache? Von wegen!
Immer mehr junge Frauen entscheiden sich für einen Handwerksberuf. So auch im Kammerbezirk Aachen. Die „Handwerkswirtschaft“ hat fünf junge Handwerkerinnen in ihrem Berufsalltag begleiten dürfen und nachgefragt, wie es in der vermeintlichen Männerwelt läuft. Eine von ihnen ist die 20-jährige Fahrzeuglackiererin Alegra Hurst aus Stolberg. Sie arbeitet bei der Günter Kloubert GmbH in Aachen. Obwohl sie schon früh wusste, dass sie etwas im Handwerk machen möchte, ist sie eher zufällig, nämlich über unterschiedliche Berufsschnuppertage, ins Fahrzeuglackiererhandwerk gekommen. In ihrem Betrieb gibt es überhaupt keine Probleme mit den männlichen Kollegen, es macht einfach keinen Unterschied, wer beschädigte Autoteile wie Türen oder Kotflügel repariert.
Handwerk im Hafthaus
Der Westdeutsche Handwerkskammertag und das Ministerium der Justiz NRW haben unter Beteiligung der Handwerkskammer Aachen und der Justizvollzugsanstalt (JVA) Heinsberg ein Pilotprojekt initiiert, dessen Ziel unter anderem darin besteht, die berufliche Qualifizierung von straffälligen Jugendlichen für den Arbeitsmarkt besser sichtbar zu machen und die Jugendlichen bei ihrem Zugang zu Betrieben zu unterstützen. Zum Auftakt von „Handwerk im Hafthaus“ können sich die Vertreter der Organisationen einen persönlichen Eindruck von den Ausbildungsverhältnissen in der JVA Heinsberg verschaffen.
„Die jungen Menschen in der JVA Heinsberg haben eine zweite Chance verdient. Wir haben nicht nur als Handwerkskammer, sondern auch als Gesellschaft die Verantwortung, sie bei ihrem Weg zurück in ein normales Leben zu unterstützen“, erklärt der Arbeitnehmer-Vizepräsident der Kammer Felix Kendziora.