Handwerkskammer Aachen - Jahresbericht 2023Statistik + Bedeutung des regionalen Handwerks

Umbruch und Übergang

Diese beiden Worte beschreiben am besten die Situation des regionalen Handwerks im vergangenen Jahr. Während sich auf der einen Seite Lieferketten langsam stabilisierten und die Inflation  zurückging, bestimmten Diskussionen über Energiepreissteigerungen, steigende Zinsen und stetig sinkende Baugenehmigungszahlen die öffentliche Debatte. Zusätzlich veschärft der  demografische Wandel den Fachkräftemangel – nicht nur im Handwerk.

Daneben wird die Bürokratie zum Hemmschuh für die Wirtschaft und für die Bereitschaft junger Menschen, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Anstatt der Klimakrise entgegenzuwirken, müssen sich Handwerksunternehmen mit Vorschriften und Auflagen auseinandersetzen. Das kostet Zeit, Kraft und  letztendlich Geld. Ein Entbürokratisierungsgesetz, das seinen Namen verdient, steht daher ganz oben auf unserer Agenda. Ein positives Beispiel ist hier die neue Meisterprämie in NRW.

Darüber hinaus liegt uns die Förderung der Attraktivität handwerklicher Berufe am Herzen. Initiativen wie der Tag des Handwerks zeugen von unserem Engagement, junge Menschen für das  Handwerk zu begeistern. Die Forderung nach der Wiedereinführung des Werkunterrichts spiegelt unsere Überzeugung wider, dass praktische Erfahrungen essenziell sind, um junge Talente für  das Handwerk zu gewinnen. Hierbei ist die Unterstützung durch die Landesregierung unerlässlich. In Zeiten des Wandels und der Unsicherheit steht die Handwerkskammer Aachen fest an der Seite ihrer Mitglieder. Gemeinsam werden wir die Herausforderungen meistern und das Handwerk als tragende Säule unserer Gesellschaft stärken.

Viele Entwicklungen des Jahres 2023 können  Sie in den nachfolgenden Statistiken nachvollziehen. Den statistischen Teil bieten wir Ihnen auch als Broschüre Daten, Zahlen, Fakten hier zum Download an.

Wir wünschen Ihnen eine gute Lektüre.

Überblick Handwerksbetriebe

Das Handwerk erwies sich auch im Jahr 2023 trotz aller Krisen als eine tragende wirtschaftliche Säule in der StädteRegion Aachen sowie in den Landkreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg. Etwa jeder fünfte Euro des Bruttoinlandsprodukts der  Region wurde direkt im Handwerk erwirtschaftet. Damit liegt der Kammerbezirk Aachen im Bundesdurchschnitt.

Erstmals  generierten die Betriebe im Kammerbezirk Aachen einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro. Diese Daten von IT.NRW beziehen sich auf das Jahr 2022, aktuellere Grundlagenzahlen liegen noch nicht vor. Im Vergleich dazu erzielten die Unternehmen im Jahr 2021 einen Gesamtumsatz von 9,2 Milliarden Euro. Der Umsatzanstieg im Jahr 2022 lässt sich  hauptsächlich auf die ungewöhnlich hohe Inflationsrate von 6,9 Prozent und einen Boom bei den Bauaufträgen zurückführen.  Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind ebenfalls in diesen Zahlen erkennbar. So nahm die Zahl der Mitarbeitenden umetwa drei Prozent ab – das aber fast ausschließlich in coronabelasteten Branchen.

Als Ausbildungsmotor der Region beschäftigen die 2.287 Ausbildungsbetriebe im Durchschnitt mehr als zwei Auszubildende,
womit aktuell fast 5.500 junge Menschen in einem der 130 Ausbildungsberufe des Handwerks ihre berufliche Laufbahn  beginnen. Diese Bandbreite verdeutlicht die zentrale Stellung des Handwerks innerhalb der regionalen Gesellschaft, Kultur  und vor allem Wirtschaft.

Bedeutung des Handwerks

Das Handwerk ist so vielfältig wie kaum eine andere Branche, und das tägliche Leben wäre ohne die Leistungen des  Handwerks unvorstellbar. Denn die Handwerkerinnen und Handwerker sichern die Lebensmittelverarbeitung, erschaffen  Kleidung, bringen Räume zum Leuchten oder sorgen dafür, dass Bus, Bahn und Auto fahren. Zudem sind die  Handwerksbetriebe die tragende Säule der Energiewende, indem sie Häuser energetisch sanieren, Wärmepumpen einbauen und PV-Anlagen installieren. Oder anders gesagt: Handwerkerinnen und Handwerker sind die hauptberuflichen  Klimaschützer in diesem Land und damit die offiziellen Ausstatter der Klimawende. Zugleich sind die knapp 17.500  Handwerksbetriebe des Kammerbezirks unverzichtbar für den Strukturwandel in der Region sowie für den Aus- und Umbau  der Infrastruktur. Sie sichern die Instandhaltung von Brücken, gewährleisten die Versorgung mit essenziellen Dienstleistungen und treiben innovative Bauprojekte voran. Diese Leistungen des Handwerks sind entscheidend für die Entwicklung und  Erhaltung der Lebensqualität sowie für die wirtschaftliche Dynamik in der StädteRegion Aachen sowie den angrenzenden  Landkreisen. Die Hanwerksordnung kennt drei Gruppen von Unternehmen: 53 Zulassungspflichtige Handwerke (Anlage A), 42 Handwerke sind als zulassungsfreie Handwerke in der Anlage B1 zusammengefasst. Die handwerksähnlichen Gewerbe sind in der Anlage B2 aufgeführt und können ebenfalls ohne Qualifikationsnachweis selbstständig betrieben werden.

Auszubildende

Der demografische Wandel und die fortwährende Akademisierung der Gesellschaft verschärfen den Wettbewerb um die besten Auszubildenden von morgen – gerade auch im Handwerk. 2023 starteten im Kammerbezirk Aachen 2.010 Personen, überwiegend junge Menschen, eine duale Handwerksausbildung. Dies stellt einen Rückgang um fast 50 Verträge im Vergleich zum Vorjahr dar. Die 2.287 Ausbildungsbetriebe im Kammerbezirk beschäftigten Ende letzten Jahres 5.429 Azubis, von denen knapp 15 Prozent Frauen waren – ein Anteil, der sich in den letzten Jahren kaum verändert hat. Das Ziel, mehr Frauen für das Handwerk zu gewinnen, insbesondere außerhalb der traditionellen Frauendomänen wie Friseurund Kosmetikberufe, bleibt bestehen. In den Zahlen spiegeln sich zugleich die Veränderungen in der NRW-Bildungslandschaft wider. Während 1990 noch 56 Prozent der neuen Handwerksauszubildenden einen Hauptschulabschluss hatten, fiel dieser Anteil bis 2023 auf etwas mehr als ein Drittel. Im Gegenzug verdoppelte sich die Zahl der Azubis mit Abitur auf 500. Ebenso stieg der Anteil der Azubis mit Realschulabschluss in den letzten drei Jahrzehnten von 22 auf 38 Prozent. Dies reflektiert den Trend zu höheren Schulabschlüssen, der besonders nach dem Pisa-Schock um die Jahrtausendwende einsetzte.

Dabei wird vielfach vergessen, dass ein Gesellenabschluss mit dreijähriger Berufsausbildung im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) ebenso wie das Abitur auf Stufe 4 angesiedelt ist. Ähnlich verhält es sich mit dem Bachelor und dem Meister, die beide der Kategorie 6 zugeordnet sind. Dementsprechend führen alle Meisterinnen und Meister den Titel „Bachelor Professional“ in ihrer Fachrichtung.

Da in Deutschland ein großer Wert auf Zertifikate und Abschlüsse gelegt wird, ist die Anerkennung der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung entscheidend. Sie spielt eine wesentliche Rolle für die Karriere und das Ansehen der Handwerkerinnen und Handwerker, insbesondere außerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft. Von daher setzt sich die Handwerkskammer Aachen unter anderem dafür ein, dass neben Studierendenauch Azubiwohnheime gebaut werden.

Gesellen

Die feierliche Lossprechung und die Übergabe des Gesellenbriefs ist für die Handwerkerinnen und Handwerker der erste Meilenstein auf ihrem beruflichen Pfad. Nach zumeist zweieinhalb- bis dreijähriger Ausbildung endet damit die erste Lernphase im Beruf. Von nun an bringen die Gesellinnen und Gesellen ihre Fähigkeiten voll und ganz in die Betriebe ein, wo sie als zentrale Säulen der operativen Arbeit wirken, angeleitet von ihren Meistern.

Dass die Gesellenprüfung ein Gradmesser des Könnens ist, zeigt sich in der Bestehensquote: Nach wie vor bestehen drei von vier Prüflingen im ersten Versuch. Das Handwerk legt großen Wert auf den fachlichen Anspruch dieser Prüfung. Denn der Gesellenbrief ist seit jeher ein anerkannter Nachweis echter Handwerkskunst und damit ein Zeugnis, das zeigt: Hier steht jemand, der mit Herz und Hand sein Handwerk versteht. Kaum überraschen muss, dass sich auch unter den Gesellen immer mehr klimarelevante Abschlüsse finden. Zwar stehen die Kraftfahrzeugmechatroniker weiter an der Spitze der Statistik, aber die Zahl neuer Elektroniker und Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik steigt überproportional stark. Im Gegensatz dazu gibt es immer weniger voll ausgebildete Friseurinnen und Friseure, was an den seit Jahren stark rückläufigen Ausbildungszahlen im Friseurbereich liegt. In wenigen Jahren wird sich das in weiter sinkenden Meisterzahlen in diesem Segment bemerkbar machen.

Meister

Im vergangenen Jahr beendeten 284 Personen im Kammerbezirk erfolgreich ihre Meisterausbildung. Leider ist die Zahl neuer Meisterinnen auf knapp sechs Prozent gesunken. Insgesamt bestanden im Berichtszeitraum 17 Frauen ihre Meisterprüfungen. Dieser Rückgang ist primär den geringeren Prüfungszahlen in typischen Frauenberufen wie dem Friseur-, Modisten und Tischlerhandwerk geschuldet.

Da der Meistertitel in vielen Gewerken die Voraussetzung für eine Selbstständigkeit ist, beginnen viele Handwerker bereits nach wenigen Gesellenjahren ihre Meisterschule. Entsprechend sind 27 Prozent der neuen Meister jünger als 25 Jahre. Etwa 40,5 Prozent sind 26 bis 30 Jahre alt. Ältere Jahrgänge über 40 sind selten.

Die Gruppe der Kfz-Techniker dominiert einmal mehr mit 117 neuen Meistern, bedingt durch die zentrale Bundeswehrausbildung in Aachen. In der Statistik zeigt sich zugleich die Bedeutung des Handwerks für die Klimawende. Mit Elektrotechnikern (35) sowie Installateuren und Heizungsbauern (28) folgten klimarelevante Berufe auf den nächsten Plätzen.

Um die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung weiter zu verbessern, gibt es in NRW seit Mitte 2023 eine Meisterprämie in Höhe von 2.500 Euro. Bis Drucklegung erhielten 144 Personen im Kammerbezirk die Förderung. Während dies eine positive Entwicklung ist, blickt die HWK mit Sorge auf die weiterhin zu langen Bearbeitungszeiten beim Meister-BAföG.

Bildungszentren

Die Handwerkskammer Aachen betreibt fünf Bildungseinrichtungen, die als Herzstücke der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, der Meisterkurse und weiterführender Bildungsprogramme dienen. Mit insgesamt 1.200 praktischen Ausbildungsplätzen und etwa 900 Theorie- sowie IT- und Digitalarbeitsplätzen bieten die Bildungszentren BGE Aachen, das Zentrum für Friseure und Kosmetiker in Aachen, die Akademie für Handwerksdesign, das BGZ Simmerath und das TraCK Düren optimale Lernumgebungen. Der Grunsatz „aus der Praxis für die Praxis“ prägt dabei alle Standorte, getragen durch das erfahrene Personal, das ein umfassendes berufliches Wissen weitergibt.

Ein Schlüsselelement im Bildungsangebot der Kammer ist die QualiTec GmbH, eine gemeinnützige Tochtergesellschaft, gegründet 2001. Diese Einrichtung fokussiert sich auf die Weiterbildung von Personen, die arbeitslos sind oder denen Arbeitslosigkeit droht, sowie auf Jugendliche mit Startschwierigkeiten in die Ausbildung. Zusätzlich engagiert sich die QualiTec mit ihrem sozialpädagogischen Team umfangreich in der Berufsorientierung in der StädteRegion Aachen. Und die QualiTec ist Partner zahlreicher Programme und Events. So entstanden im Rahmen von QualiTec-Projekten neue Bänke für Orte in der Eifel oder für die Heiligtumsfahrt 2023 in Aachen ein Selfiepoint für zehntausende Pilger aus ganz Europa.

Unternehmensberatung

Im Jahr 2023 hat die Handwerkskammer Aachen mit ihrem Beratungsangebot zahlreiche Mitglieder unterstützt. Das Team für die betriebswirtschaftliche Beratung führte 570 kostenfreie Einzelintensivberatungen und etwa 1.800 telefonische Kurzberatungen durch, die ein breites Spektrum abdeckten – Gründung und Übergabe, Finanzierung oder Marketing. Zugleich sind die Themen der Beratungsgesprächeein Spiegelbild der Krisen des Jahres: Die Bandbreite reichte von Antragsverfahren der Aufbauhilfe im Rahmen der Hochwasserkatastrophe über vereinzelte telefonische Corona-Kurzberatungen bis hin zu Unterstützungsgesprächen zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs.

Zusätzlich zu den individuellen Beratungen veranstaltete die Beratungsabteilung 49 Events mit insgesamt rund 1.500 Teilnehmenden. Hier handelte es sich vor allem um das Gründungsseminar EXISTENZIA. Daneben fanden Veranstaltungen zu den Themen Übergabe, Marketing, Fachkräftemangel, Digitalisierung und Außenwirtschaft statt. Außerdem wurden Messen zum Thema Start & Scale, Wasserstoff und IT-Sicherheit unterstützt.

Die technische Beratung hat sich ebenfalls als ein zentraler Ankerpunkt erwiesen. Hier wurden viele spezialisierte Beratungen erbracht, die unter anderem Digitalisierung,technische Fördermöglichkeiten und Elektromobilität umfassten. Besonders die Nachfrage nach Energieberatungen hat in Zusammenarbeit mit der Effizienzagentur NRW deutlich zugenommen. Themen wie IT-Sicherheit und die Digitalisierung von Betriebsprozessen standen ebenfalls im Fokus.

Im Bereich der Formgebungsberatung gab es rund 100 individuelle Beratungen. Darüber hinaus wurden zahlreiche Ausstellungen, Wettbewerbe und Messen organisiert. Hierzu gehörte beispielsweise auch der Staatspreis Manufactum unter Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Angesichts der zunehmenden Herausforderung, Nachfolger für Handwerksbetriebe zu finden, wurde sich verstärkt darauf konzentriert, Gründungsinteressierte über die Vorteile von Betriebsübernahmen zu informieren. Daraus entstanden neue Schwerpunkte wie Gruppenberatungen, in denen erfolgreiche Beispiele vorgestellt wurden.

Aus- und Weiterbildungsberatung

„Lebenslanges Lernen“ – diese Maxime gilt auch und gerade im Handwerk. Denn neue Technologien, veränderte Werkstoffe und neue (gesellschaftliche) Anforderungen stellen die Handwerkerinnen und Handwerker ständig vor neue Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, bietet die Handwerkskammer Aachen neben der Meisterausbildung noch viele weitere berufliche Fortbildungsmöglichkeiten. Die bekanntesten sind der Kfz-Servicetechniker, Fachwirt und der Betriebswirt nach der Handwerksordnung.

Gewerbliche Fortbildungen sind häufig auf neue Tätigkeits- bzw. Technologiefelder (erneuerbare Energien, Gebäudemanagement, Automatisierungstechnik) oder auf spezielle Handwerkstechniken ausgerichtet. Darüber hinaus können sich Handwerkerinnen und Handwerker auch in berufsübergreifenden Themen weiterqualifizieren.

Hierzu zählen zum Beispiel der kaufmännische Bereich oder auch das Gebiet der IT-Anwendung und -technik. Um die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung voranzutreiben, wurden im Berufsbildungsmodernisierungsgesetz drei Fortbildungsstufen oberhalb der Ausbildungsebene verankert: Berufsspezialist, Bachelor Professional (z. B. Meister) und Master Professional.

Die notwendigen Prüfungen werden in der Regel durch ein dreiköpfiges, praxiserfahrenes Prüfungsgremium abgenommen. Somit sind die zusätzlichen Fortbildungstitel ein verlässliches Qualitätskriterium.

Haushalt der Kammer

Um eine fachgerechte Interessenvertretung für die Mitgliedsbetriebe und deren Mitarbeitende sowie die immer anspruchsvoller werdende gewerblich-technische Aus- und Weiterbildung an fünf Standorten im ganzen Kammerbezirk zu leisten, braucht die Handwerkskammer Aachen eine umfangreiche Gebäude- und Maschineninfrastruktur sowie gut qualifiziertes Personal. Dafür muss die Handwerkskammer Aachen gemanagt werden wie ein großer mittelständischer Betrieb – mit den Sonderaufgaben einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Dies schließt eine umsichtige Haushaltsführung und eine zielgerichtete Investitionsstrategie ein. Insgesamt beschäftigte die Handwerkskammer Aachen Ende 2023 exakt 221 Personen, wovon 41,5 Prozent Frauen waren. Der Großteil der Mitarbeitenden ist im Aus- oder Weiterbildungsbereich der Bildungszentren tätig, wo sowohl die nächste Handwerksgeneration ihren letzten Schliff bekommt, als auch die angehenden Meisterinnen und Meister die Schulbank drücken. Hier lautet das Motto: Aus dem Handwerk für das Handwerk. Um diesem Anspruch auch künftig gerecht zu werden, hat die Handwerkskammer Aachen ihr Engagement im Bereich der handwerklichen Ausbildung im eigenenHause ausgebaut und bildet seit dem vergangenen Jahr beispielsweise auch Werkstoffprüfer in der Fachrichtung Metalltechnik oder Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik aus. Diese neuen Ausbildungsberufe tragen dem wachsenden Bedarf an spezialisierten Fachkräften Rechnung und ermöglichen es der Kammer, aktiv auf die Veränderungen in der Arbeitswelt und die sich daraus ergebenden neuen beruflichen Qualifikationen zu reagieren. Durch diese frühzeitige Bindung von jungen Fachkräften ist es möglich, langfristig das Ausbildungsniveau der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung und der Meisterschulen zu sichern. Diese Bemühungen sind von zentraler Bedeutung, um die Wettbewerbsfähigkeit des regionalen Handwerks zu stärken und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zugleich ist die Handwerkskammer Aachen auch ein starker Auftraggeber für das regionale Handwerk. Sie investiert im vergangenen Jahr über vier Millionen Euro in den Unterhalt und die Instandsetzung der Kammergebäude sowie in die Modernisierung von kammereigenen Gebäuden und die Anschaffung von Büroeinrichtungen. Bei allen Investitionen achtet die Handwerkskammer darauf – unter Beachtung von Ausschreibungsrichtlinien der Vergabeordnung – Aufträge an Unternehmen innerhalb des Kammerbezirks zu vergeben. So verbleiben 67,5 Prozent des Auftragsvolumens bei Kammermitgliedern.